Aktuelles Haltern am See

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Martin Gramajo ist neuer Leiter der Musikschule
Einleitung

28. Februar 2024 „In der Musik findet jeder seinen Platz“, ist sich Martin Gramajo sicher. Der Pianist ist neuer Leiter der Musikschule und hat zum 15. Februar die neue Stelle angetreten. Schon jetzt hat er viele Ideen für Halterns Musikschule.

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Die Liebe zur Musik liegt bei Martin Gramajo in der Familie: Sein Großvater war Geiger und sein Onkel Pianist. So entschloss auch er sich für ein Studium der Musik in seiner Heimat Uruguay. Um sein Wissen weiter zu vertiefen, verschlug es ihn 2003 nach Deutschland, wo er sein Studium an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln fortsetzte. Diese Entscheidung hatte großen Einfluss auf sein weiteres Leben: Über die gemeinsame Leidenschaft zur Musik lernte er während des Studiums seine heutige Frau kennen und entschloss sich, in Deutschland zu bleiben. Die gebürtige Ukrainerin ist Sängerin sowie Pianistin. Bis 2016 waren sie als Duo aktiv, absolvierten gemeinsame Auftritte und reisten durch Deutschland.

Zudem war Martin Gramajo seit dem Studium als Klavierlehrer tätig. Seine bisher längste berufliche Etappe hatte er in Aachen. Zuletzt war er an einer Musikschule in Ascheberg Teil des Schulleitungsteams, bevor er beschloss, sich auf die Stelle in Haltern am See zu bewerben. "Ich kannte die Stadt bereits, da es hier viele Freizeitmöglichkeiten für Familien gibt", erzählt er. Aktuell wohnt Gramajo mit seiner Frau und den vier gemeinsamen Töchtern in Drensteinfurt im Münsterland. Er könnte sich allerdings vorstellen, nach Haltern am See zu ziehen: "Hier gefällt es uns sehr gut."

Obwohl er erst knapp zwei Wochen in der neuen Position ist, konnte der 51-Jährige bereits einige Eindrücke sammeln: "In der kurzen Zeit habe ich sehr viel Rückenwind erfahren. Den Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen erlebe ich als überaus positiv. Wir haben wirklich ein tolles Team." Dreizehn fest angestellte Musikschullehrerinnen und Musikschullehrer gehören zum Kollegium der städtischen Musikschule, die von einigen Honorarkräften unterstützt werden.

In seiner neuen Aufgabe sieht Martin Gramajo sehr viel Potenzial. Er wird mit der Musikschule das Jubiläumsjahr 2024 zum 50-Jährigen Bestehen begehen. Dafür habe er bereits einige Ideen, die er aber noch nicht verraten möchte. "Wir hoffen, bald die ersten Daten bekanntgeben zu können", berichtet er. Eines seiner Ziele ist die Umstrukturierung der studienvorbereitenden Ausbildung. Auch die Begabtenförderung ist ihm ein wichtiges Anliegen.  Außerdem möchte der Pianist Ensembles zusammenzubringen und mehr Angebote für Gesang sowie Gehörbildung schaffen. Auch Kooperationen mit Schulen und Kindergärten seien denkbar. In erster Linie habe er dabei die Grundversorgung mit musikalischen Angeboten für die Halterner Bevölkerung im Blick.

Insgesamt möchte Martin Gramajo das Kursprogramm so ausrichten, dass sich alle Schülerinnen und Schüler darin wiederfinden. "Jeder Mensch hat eine persönliche Beziehung zur Musik", sagt er: "und jeder sollte deshalb so viel Zeit in sie investieren, wie gewünscht und benötigt." Auch wenn Martin Gramajo eine klassische Ausbildung genossen hat, steht er anderen Musikrichtungen offen gegenüber: "Es gibt gute Musik in allen Stilrichtungen und da finde ich es wichtig, mich auf alles einzulassen." Auch mit Rap habe er Erfahrungen während seiner Zeit an einer Schule gemacht, erzählt er schmunzelnd. Einen besonderen Platz in seinem Herzen hat der Tango, der aus seiner Heimat in Südamerika stammt. Lieblingstitel könne er aber nicht benennen: "Mir gefällt immer das, was ich gerade einübe und Gefühle in mir weckt." Grundsätzlich fühle er sich in der Barockmusik sehr wohl.