Aktuelles Haltern am See
20. November 2024 Die Stadt Haltern am See wird sich voraussichtlich am „Graue Flecken Programm“ zur Verbesserung der Breitbandversorgung beteiligen. Dafür gab es im gestrigen Bau – und Digitalisierungsausschuss die einstimmige Beschlussempfehlung aus der Politik. Zudem war Gutachter Olaf Timm im Ausschuss zu Gast und brachte seine Expertise zu der Baustelle an der Recklinghäuser Straße ein.
Eine flächendeckende gute und schnelle Internetverbindung ist ein wichtiger Standortfaktor für die zukunftsweisende Entwicklung einer Stadt. Zusammen mit allen kreisangehörigen Kommunen hat Haltern am See deshalb im Rahmen des „Weiße-Flecken-Programms“ im Mai 2022 mit Hilfe einer Förderung von Bund und Land circa 12.000 Haushalten einen gigabitfähigen Anschluss ermöglicht. Seitdem liegt die Breitbandversorgung im Stadtgebiet bei 97 Prozent.
Zum Anschluss noch fehlender, weiterer Adressen an Glasfaser, ist nun eine Förderung aus dem sogenannten „Graue Flecken Programm“ möglich. Die Mitglieder des Bau- und Digitalisierungsausschusses stimmten einstimmig dafür, dass die Verwaltung im Verbund mit weiteren kreisangehörigen Städten einen Antrag hierfür stellen soll. Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung ist geplant, dass der Kreis federführend tätig wird. Wenn der Rat in der kommenden Woche der Beschlussempfehlung folgt, werden die notwendigen Eigenanteile in Höhe von 10 bzw. 20 Prozent ab 2027 über 5 Jahre verteilt im Haushalt der Seestadt bereitgestellt. Insbesondere die Menschen in Flaesheim profitieren von dem Ausbau.
An der Recklinghäuser Straße wünschen sich Bürgerinnen und Bürger, Politik und Verwaltung mehr Bäume. Letztere konnte dies in der Planung für die Straße aufgrund von geltenden, technischen Regelwerken und aus Sicherheitsaspekten nicht realisieren. „Im Vordergrund muss für uns eine sichere Regelung für unsere Schulkinder und alle anderen Verkehrsteilnehmenden stehen“, betonte Bürgermeister Andreas Stegemann. Gutachter Olaf Timm bestätigte die Aussagen der Verwaltung. Ein beidseitiger Radweg sei sowohl nötig, um Kreuzungsverkehr zu vermeiden als auch eine Vorgabe für diesen Bereich. Auf beiden Seiten sei im Fußgänger- und Radwegbereich keine Anpflanzung möglich – dafür nannte Timm gleich mehrere Gründe: Zahlreiche Ein- und Ausfahrten, dicht gelegte Versorgungsleitungen im Untergrund und erforderliche Breiten, die rechtlich bindend sind. Um seine Aussagen zu unterlegen, präsentierte Timm einen Ausbauquerschnitt im Ausschuss.
Nur im Straßenkörper sei ein Baum seiner Auffassung nach überhaupt möglich. Allerdings sei ihm auf einer Industriestraße im Gewerbegebiet kein solcher Fall bekannt, da dies ein Verkehrshindernis darstelle. Es würde zu langen Rückstauzeiten führen und den Verkehr deutlich einschränken.
Hoffnung für die Begrünung der Recklinghäuser Straße gibt es dennoch: Die Stadt hat alle 33 angrenzenden, privaten Grundstücksbesitzerinnen und Grundstücksbesitzer angeschrieben und ihnen angeboten, auf Kosten der Stadt für ihre Fläche einen Baum anzuschaffen und auch zu pflanzen. Hier sind auch bereits zwei positive Rückmeldungen von Anliegerinnen und Anliegern gekommen, die sich eine Pflanzung vorstellen könnten.