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Haltern am See kann auf eine über 2000-jährige Geschichte zurückblicken, deren Anfänge in die Römerzeit reichen:
Als während der Germanienfeldzüge unter Kaiser Augustus römische Truppen die Lippe aufwärts marschierten mit dem Ziel, Germanien zu einer römischen Provinz zu machen, wurde auch die Gegend um Haltern zu einem militärischen Stützpunkt. Bekanntlich scheiterte dieser Plan durch den Aufstand der Germanen unter Arminius in der "Varus-Schlacht" im Jahr 9 n. Chr. Spuren der römischen Präsenz sind durch die umfangreichen Ausgrabungen seit dem Ende des 19. Jahrhunderts in außergewöhnlich großer Konzentration gefunden worden. Neben den Funden aus anderen Militäranlagen an der Lippe sind sie im LWL Römermuseum ausgestellt und stellen ein beredtes Zeugnis über das römische Leben in dieser Zeit dar.
Im Jahr 1289 erhielt Haltern - wo bereits seit 1169 ein bischöflicher Amtshof bestand - aufgrund seiner strategischen Grenzlage am Lippeübergang zwischen dem Fürstbistum Münster und dem Kurfürstentum Köln durch den münsterschen Bischof die Stadtrechte verliehen. Die Stadt durfte sich infolgedessen mit hohen Ringmauern, Wehrtürmen und Stadttoren befestigen, von denen heute nur noch der Siebenteufelsturm (1502) erhalten ist.
In den Jahren 1575-1577 wurde das Alte Rathaus, ein gotischer Bau mit Renaissance-Giebeln und Bogengang errichtet.
Wie viele Städte im Münsterland gehörte auch Haltern von 1554 bis 1611 dem Westfälischen Hansebund an und blühte wirtschaftlich auf. Nach Säkularisation und napoleonischen Kriegen kam die Stadt 1815 an Preußen und wurde der Provinz Westfalen angegliedert.
Bis 1929 gehörte die Stadt dem Kreis Coesfeld an und wurde danach dem Kreis Recklinghausen zugeordnet.
In der Neuzeit wurde Wasser zum wesentlichen Strukturelement. Um 1930 wurde der Halterner Stausee mit einem Fassungsvermögen von ca. 20 Mio. cbm angelegt.
Eine weitere Talsperre mit einem Stauinhalt von 10 Mio. cbm bei Hullern wurde 1985 fertiggestellt. Mit dem Halterner Wasser werden inzwischen viele Gemeinden von Duisburg bis Münster versorgt. Die Halterner Wasser- und Waldlandschaften mit dem Seebad, den Silberseen und vielfältigen Sport- und Freizeitmöglichkeiten sind jährlich Ziel von unzähligen Erholungssuchenden aus nah und fern und gelten zu Recht als "Grüne Lunge des Ruhrgebiets".
Haltern am See ist auch ein bekannter Wallfahrtsort. Das "Halterner Kreuz", ein Passionskreuz aus dem 14. Jahrhundert in der Pfarrkirche St. Sixtus, genießt eine besondere Verehrung und wird bei der alljährlich stattfindenden "Halterner Kreuztracht" zum Fest Kreuzerhöhung in einer festlichen Prozession durch die Straßen getragen. Darüber hinaus gibt es seit 1689 die Wallfahrt zum Annaberg mit der Pilgerkirche St. Anna.
Sollten Sie sich für die detaillierte Geschichte oder spezielle Geschichtsereignisse der einzelnen Ortsteile oder des Stadtkerns interessieren, wenden Sie sich bitte an das Stadtarchiv, Herrn Husmann, Telefon 02364/933-104.
- Altstadtrundgang ( in englischer Sprache)
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- Chronik Annaberg
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